Wegbeschreibung

Der Text beschreibt aus dem Gedächtnis den Weg vom Eingang des Theaters bis in den Zuschauerraum:

Stadtgeräusche. Ich stehe vor einer Reihe von Glastüren. Dahinter kann ich einen dämmrigen Raum sehen, dessen Decke auf breiten Säulen steht. Mit der rechten Hand ziehe ich die Tür auf. Die Klinke liegt angenehm in der Hand. Ich gehe hinein. Die Tür schließt sich hinter mir. Hier drinnen ist es still. Meine Schritte auf dem Steinfußboden sind zu hören. Ein langer dämmriger, niedriger Raum. In der Mitte zwischen den Säulen ein freier Gang, der zu einer Treppe führt. Entlang der linken Wand ein Tresen, dahinter Kleiderständer. Auf dem Weg zur Treppe sehe ich mich in an den Säulen angebrachten Spiegeln. Manchmal in mehreren gleichzeitig. Je näher ich der Treppe komme, desto breiter wird der Spalt zwischen der obersten Treppenstufe und der Decke. Von da kommt Tageslicht. Stufe für Stufe gehe ich die Treppe hinauf, meine rechte Hand am Geländer. Rundes, festes Metall. Die Treppe ist breit und mit dem gleichen Stein belegt, wie der Boden über den ich gerade gegangen bin. Rechts und links an den weiß gestrichenen Wänden sind Handläufe angebracht. Aus dem gleichen Metall und von gleicher Form wie das doppelläufige Geländer in der Mitte der Treppe. Ich gehe auf der linken Seite der Treppe, auf halbe Armeslänge vom Mittelgeländer entfernt. Inzwischen ist das Licht helles Tageslicht. Noch zwei Stufen, und ich stehe auf dem Treppenabsatz. Der Absatz geht in einen anderen Raum über, dessen der Treppe gegenüberliegende Wand ganz aus Glas ist. Stühle und Tische stehen in diesem Raum. Die Decke ist zimmerhoch. Durch die Fenster kann ich einen Park sehen. Ein Weg führt in der Nähe der Fenster entlang. Ein Mann mit Hund geht über diesen Weg. Hören kann ich von draußen fast nichts mehr. Es ist still. Ich sehe nach oben in den Treppenschacht. Er ist kein Treppenschacht. Die Wände sind keine Wände, sondern Geländer zu einem darüberliegenden freien Raum. Ich wende mich nach rechts, um die zweite Treppe hinauf zu steigen. Die Treppe führt zu einem hohen Raum. Es ist der Raum hinter dem Geländer aus weißverputztem Mauerwerk, das ich vom Treppenabsatz aus gesehen habe. Er ist etwa drei Stockwerke hoch. Weiße, geschwungene Balkons auf der Höhe des zweiten und dritten Stockwerks. Die letzte Treppenstufe. Noch ein Schritt auf dem Steinfußboden, dann durch Teppichboden gedämpfte Schritte. Meine Schritte werden langsamer. Fenster auf verschiedenen Höhen, in verschiedenn Abständen; hohe, schmale Fenster. Durch die Fenster links von mir kann ich die Stadt sehen, eine weite Rasenfläche davor. Ich gehe nach rechts auf eine dunkle, zweiflügelige Holztür zu. Die Decke über mir wird höher. Neben der Tür sind in einer Vitrine Pokale ausgestellt. Ich ziehe die schwere Holztür auf. Es ist fast dunkel. Ich bleibe kurz stehen. Hinter mir fällt die Tür zu. Vor mir liegt ein nach unten gestufter Raum. In der Mitte zwischen den Sitzreihen führt ein Gang auf die Bühne zu. Hier ist der Fußboden aus Holz. Die Wände sind dunkel gestrichen. Die Decke ist hoch, wird höher in der Verlängerung der Schräge, die ich schon draußen in der Decke bemerkt habe. Über mir wieder weiße, geschwungene Balkons, diesmal mit gerippten Geländern. Ich gehe weiter den Mittelgang entlang auf die Bühne zu. Alle drei Schritte kommt eine Stufe. Die Stufen sind beleuchtet. Und auf der Bühne ist Licht. Ich höre Menschen hinundhergehen. Sie rufen sich etwas zu. Sehen kann ich sie nicht. Wahrscheinlich Bühnenarbeiter.